Der Verlust eines geliebten Menschen ist eine zutiefst persönliche Erfahrung, die von Trauer und dem Bedürfnis nach einem würdigen Abschied begleitet wird. In dieser schweren Zeit müssen Angehörige oft weitreichende Entscheidungen bezüglich der Bestattungsform treffen.
Die Wahl der richtigen Art der Bestattung ist nicht nur eine Frage der Tradition oder der religiösen Zugehörigkeit, sondern auch eine des persönlichen Wunsches des Verstorbenen und der Hinterbliebenen.
Die Bestattungskultur hat sich in den letzten Jahrzehnten stark diversifiziert und bietet heute eine breite Palette an Möglichkeiten, die unterschiedlichen Vorstellungen und Bedürfnissen gerecht werden.
Dieser Artikel bietet einen Überblick über die gängigsten Arten von Bestattungen, um Familien in ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen.
1. Die traditionelle Erdbestattung
Die Erdbestattung ist die älteste und in vielen Kulturen tief verwurzelte Form der bestattungen. Hierbei wird der Leichnam in einem Sarg auf einem Friedhof in einem Grab beigesetzt.
Sie bietet den Hinterbliebenen einen festen Ort der Trauer und Erinnerung, der regelmäßig besucht und gepflegt werden kann. Die Beisetzung erfolgt in der Regel innerhalb weniger Tage nach dem Tod. Diese Form der Bestattung ermöglicht eine offene Aufbahrung und Abschiednahme am Sarg.
Die Ruhezeiten für Erdgräber sind gesetzlich festgelegt und variieren je nach Standort, liegen aber oft zwischen 15 und 30 Jahren.
2. Die Feuerbestattung und Urnenbeisetzung
Die Feuerbestattung, auch Kremation genannt, gewinnt zunehmend an Beliebtheit und ist in vielen Regionen zur am häufigsten gewählten Bestattungsform geworden. Nach der Einäscherung wird die Asche des Verstorbenen in einer Urne beigesetzt.
Die Bestattungen der Urne kann auf einem Friedhof in einem Urnengrab, einer Urnenstele oder einem Kolumbarium erfolgen.
Der Vorteil dieser Methode ist die größere Flexibilität hinsichtlich des Beisetzungsortes und -zeitpunkts. Die eigentliche Abschiedszeremonie kann wahlweise vor oder nach der Einäscherung stattfinden.
3. Die Naturbestattungen (Wald- und Seebestattungen)
Als Ausdruck des Wunsches, in der Natur zur Ruhe zu kommen, haben sich die Naturbestattungen etabliert. Bei der Seebestattung wird die Asche des Verstorbenen, oft in einer wasserlöslichen Urne, außerhalb der Drei-Meilen-Zone dem Meer übergeben.
Bei der Waldbestattung findet die Beisetzung der Urne im Wurzelbereich eines Baumes statt, oft in speziell dafür ausgewiesenen Bestattungswäldern (wie Ruheforsten oder Friedwäldern).
Diese Formen der Bestattungen verzichten auf eine klassische Grabpflege und sind für Menschen geeignet, die eine enge Verbindung zur Natur hatten.
4. Anonyme Bestattungen
Die anonyme Bestattung ist eine Option, bei der die Beisetzung der Urne oder des Sarges ohne die Anwesenheit von Angehörigen und ohne Kennzeichnung des genauen Grabplatzes erfolgt. Dies geschieht meist auf einem dafür vorgesehenen Gemeinschaftsfeld auf einem Friedhof.
Sie wird oft aus Kostengründen oder auf ausdrücklichen Wunsch des Verstorbenen gewählt, um den Hinterbliebenen keine Grabpflegepflicht aufzuerlegen. Für die Trauerbewältigung kann das Fehlen eines konkreten Gedenkortes jedoch eine zusätzliche Herausforderung darstellen.
5. Alternative und Sonderbestattungen
Die moderne Bestattungskultur kennt auch zunehmend alternative Formen. Dazu gehören beispielsweise die Diamantbestattung, bei der ein Teil der Asche zu einem synthetischen Diamanten gepresst wird, oder die Luftbestattung (die in vielen Ländern rechtlich stark eingeschränkt oder verboten ist).
Auch die Weltraumbestattung, bei der ein Teil der Asche in den Orbit geschickt wird, gewinnt an Bekanntheit. Diese Sonderformen sind in der Regel deutlich teurer und erfordern eine genaue Prüfung der jeweiligen nationalen und regionalen Gesetzeslage.
6. Die Trauerfeier und Zeremonie
Unabhängig von der gewählten Bestattungsart ist die Trauerfeier oder Zeremonie ein wesentlicher Bestandteil der Abschiednahme. Sie dient dazu, dem Leben des Verstorbenen zu gedenken und den Hinterbliebenen einen Rahmen für die gemeinsame Trauer zu geben.
Die Feier kann religiös, konfessionslos oder individuell gestaltet werden. Sie kann am Sarg, an der Urne oder auch zeitlich versetzt stattfinden. Die Gestaltung mit Musik, persönlichen Reden und Ritualen sollte immer die Persönlichkeit des Verstorbenen widerspiegeln.
